In den 1980er Jahren konzentrierte sich die DDR-Führung bei der Suche nach Anerkennung für den maroden Arbeiter- und Bauernstaat zunehmend auf das westliche Ausland. Erich Honecker wurde nicht nur von Helmut Kohl und Francois Mitterand, sondern sogar vom Papst empfangen. Ein Wunsch blieb dem Generalsekretär jedoch verwehrt: der Staatsbesuch in den USA. Seit 2002 hat die DDR hier wieder eine ständige Vertretung: Das Wende Museum and Archive of the Cold War zeigt in Culver City bei Los Angeles die wahrscheinlich größte Sammlung ostdeutscher Alltags- und Kunstobjekte außerhalb Deutschlands.
Justinian Jampol, Gründer und Direktor des Museums, grenzt sich im Ansatz von selektiven Methoden historischer Museen oder Archive strikt ab. Der Historiker sammelte vielmehr seit seiner Studentenzeit Alltagsgegenstände ebenso wie Staatskunst, Illustrierte oder Mauersplitter. Wichtigstes Kriterium: DDR-Provenienz. Das Ergebnis ist eine allumfassende thematische Sammlung, die bis heute ständig erweitert wird. Auch aus diesem Grund soll das mittlerweile fest etablierte Museum nun expandieren: die Stadt stellte hierzu einen ehemaligen Militärkomplex inklusive Atombunker aus dem Jahr 1949 (!) zur Verfügung. (jr, 10.11.2014)