Die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild schlägt heute Alarm: In einer Pressemeldung kritisiert sie die Nachverdichtungspläne in der Siedlung Dammerstock. Dieses Vorhaben würde die “Zerstörung des Bebauungskonzepts von Bauhaus-Leiter Walter Gropius” bedeuten. Schon der Architektenwettbewerb für die Siedlung hatte 1928 die Crème de la Crème des Neuen Bauens auf den Plan gerufen. Die aktuelle Debatte dreht sich konkret um einen Bunker, der im Zweiten Weltkrieg an der Danziger Straße an einer Stelle entstand, die Gropius als begrünten Freiraum und Ort der Begegnung vorgesehen hatte. Der Bunker selbst beließ dieses Prinzip noch durch seine Eingeschossigkeit ablesbar.

Nun ist vorgesehen, den Bunker in die Höhe zu überbauen. Dies “widerspricht allen städtebaulichen Vorstellungen des Bauhauses”, kritisiert die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild. Damit würde der Grundgedanke der als Ensemble denkmalgeschützten Siedlung konterkariert. Eine Einschätzung, welche die Leiterin des Berliner Bauhaus-Archivs Dr. Annemarie Jaeggi teilt: “Diese Pläne sehen wir mit Besorgnis und Irritation und finden, dass sie Gropius‘ Werk Schaden zufügen würden.” Auch der Verband Deutscher Kunsthistoriker nahm die Dammerstock-Siedlung jüngst auf die “Rote Liste” bedrohter Kulturdenkmale. Am 23. April 2020 bespricht man die Frage im Planungsausschuss der Stadt Karlsruhe, wo ein Bebauungsplan für dieses Gebiet festgezurrt werden soll. (kb, 21.4.20)

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