Eigentlich war schon alles in Sack und Tüten: Für die 36 Millionen Sanierungskosten der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wollte das Land etwas aus dem “Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt” (Siwa) zuschießen. Doch just dieser Topf könnte nun zu mager ausfallen, wie die “Berliner Woche” berichtet. Und das gefährdet auch den Bundeszuschuss von 16 Millionen Euro – für ein Wahrzeichen von Weltrang. 1895 von Franz Schwechten gestaltet, sollte sich Egon Eiermann der kriegszerstörten Kirche annehmen. Anfangs wurde der Abriss diskutiert, doch dann ließ sich der Architekt von der Bevölkerung überzeugen: Der „Hohle Zahn“, der historistische Kirchturm blieb als Mahnmal stehen. Ergänzt wurden „Lippenstift und Puderdose“, Schiff und Turm in moderner Wabenstruktur.

Im geteilten Berlin avancierte das Ensemble zum Wahrzeichen im damaligen Stadtzentrum, zu einem der wenigen funktionierenden Ruinen-Mahnmale. Erste Sanierungsarbeiten wurden bereits denkmalgerecht umgesetzt, doch vieles steht noch aus: eine Betonsanierung am Glockenturm, eine Restaurierung vieler Glaswaben, eine Modernisierung der Ausstellung im Ruinenteil, eine Umgestaltung des Foyers. Mit Blick auf die ursprünglich vorgesehene Kostenaufteilung (die Hälfte vom Bund, ein Viertel vom Land, ein Viertel von Kirche und Stiftungen) wird der Schwarze Peter für den aktuellen Engpass aktuell hin und her geschoben – noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. (kb, 30.4.20)

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