Noch bis zum 18. Mai 2025 ist im Deutschen Architektur Zentrum (DAZ) in Berlin die Ausstellung „Die Abrissfrage & Power To Renovation“ zu sehen. Gezeigt werden rund 100 vor kurzem abgerissene oder aktuell vom Abriss bedrohte Gebäude in Berlin, Kassel, München und dem Land Brandenburg. Deren Geschichten wurden in mehreren Hochschulen recherchiert und auf ihre ökologischen, politischen, sozioökonomischen und baukulturellen Folgen hin analysiert. Die Kritik an einer in der fossilen Moderne verankerten Praxis steht im Fokus der Forschenden, zugleich macht die Ausstellung auf aktuelle aktivistische Anti-Abriss-Projekte aufmerksam und erklärt die Abrissfrage, neben der Wohnungs- und der Bodenfrage, zu einer der zentralen Herausforderungen unserer Zeit.
Bei Power to Renovation handelt es sich um ein Filmprojekt der europaweiten Initiative HouseEurope!. Diese fordert mittels einer EU-Bürgerinitiative (die gleich im DAZ unterschrieben werden kann), Sanierung und Modernisierung gegenüber Abriss und Neubau zu priorisieren. In ihrem Film verdeutlicht die Initiative, dass durch Abriss nicht nur große in den Gebäuden gebundene Mengen an Energie, Emissionen und die verbauten Ressourcen vernichtet werden, sondern in hohem Maß auch bezahlbarer Wohnraum zerstört wird, was wiederum Teil von Immobilienspekulationen ist. Zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm mit Vorträgen und Talks sowie der Sonderausstellung „Fix It! – Umbau statt Abriss“, die in Kooperation mit Architects4Future, HouseEurope! und dem BDA entstanden ist und Umbauprojekte aus ganz Deutschland diskutiert. (pk, 19.4.25)

Installation „Neustadt“ mit Miniaturen abgerissener Bauten am Emscher Kunstweg (Bild: Cfbolz, CC BY SA 4.0, 2021)