Die bunte Welt osteuropäischer Kioske in Modulbauweise begeisterte den Designer Tom Korn bereits bei seinen ersten Reisen in die (post)sozialistischen Länder in Osteuropa. Die Vielfalt der Verkaufsmodule aus Plaste und Elaste, die er dort entdeckte, stellt er nun ab dem 13. Juli als Siebdrucke und Teppichobjekte im Rechenzentrum Potsdam aus. Noch zu Beginn der Nuller Jahre wurden in diesen vorfabrizierten Verkaufspavillons verschiedenste Gewerbe und Gewerke ausgeübt, sie waren fester Bestandteil des osteuropäischen Straßenbildes. Ob Wechselstube, Schlüsseldienst, Bushaltestelle mit Ticketshop, Buchladen, Obst und Gemüse, Blumenhandel, Eisverkauf oder Fastfood: zahlreiche, auch überraschende Dienstleistungen, wurden dort angeboten. Am bekanntesten ist wohl das Modul K67 des slowenischen Designers Sasa Maechtig, der in die Sammlung „Design des 20. Jahrhunderts“ des Museum of Modern Art in New York aufgenommen wurde.
Mittlerweile sind die bunten Verkaufsmodule im öffentlichen Raum der osteuropäischen Städte jedoch seltener geworden. Stattdessen finden sie sich nun unter anderem in den Gärten designaffiner Menschen oder in Barristas, in denen nobler Kaffee ausgeschenkt wird. Aus seinen Eindrücken dieser früheren und farbenfrohen Kioskwelt entwickelte Tom Korn bisher zehn verschiedene Modelle in Form von lookalike Velourteppichobjekte mit 3D-Effekt. Zudem wird eine aktuellere Serie des Designers von acht Siebdrucken mit weiteren polnischen Kioskmodulen gezeigt. Zur Eröffnung der Ausstellung Kioski am Sonntag, 13. Juli, 12.00 Uhr, werden tschechische Pralinen und Gurkensandwiches gereicht. Danach ist die Ausstellung 24/7 im Kiosk am Rechenzentrum zu besichtigen. (pk, 10.7.25)

Tom Korn, Kioski, 2025 (Bild: Tom Korn)
