Na also, geht doch: Noch 2015 hatte die RWE AG den Abriss des Herdecker Koepchenwerks beantragt, da die Unterhaltung des Industriedenkmals nicht zumutbar erschien. Kaum fünf Jahre später hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) das 1930 fertiggestellte Pumpspeicherwerk als Denkmal des Monats Februar ausgezeichnet und würdigt damit die Initiative zur Rettung: „Außergewöhnliches Engagement der Öffentlichkeit hat dafür gesorgt, dass dieses herausragende Zeugnis eines Kraftwerkbaus nicht abgerissen und 2016 in die Obhut der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur übergeben wurde“, sagte LWL-Denkmalpflegerin Claudia Reck. Nachdem das Koepchenwerk zunächst gesichert wurde, soll es künftig wieder für Besucher im Rahmen von Führungen und Veranstaltungen zugänglich gemacht werden.

Das Koepchenwerk, benannnt nach seinem Planer Arthur Koepchen, entstand 1927-30 am Hengsteysee durch die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk AG (RWE) Essen. Damals war es mit einer Leistung von 132 Megawatt das größte Pumpspeicherkraftwerk Europas. Konzipiert war es für die Stromerzeugung bei kurzzeitigen Verbrauchsspitzen durch die Industrie. Während Schwachlastzeiten wurde die überschüssige Energie dazu verwendet, Wasser aus dem Hengsteysee in ein 160 Meter höher gelegenes Oberbecken zu pumpen. Bei starker Auslastung wurde das Wasser über Druckleitungen wieder in den See abgelassen. Die Zentrale hierfür war das sogenannte Schieberhaus mit dem großen, weithin sichtbaren RWE-Schriftzug, der bereits 2018 rekonstruiert wurde und nun wieder leuchtet. (db, 10.3.20)

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