Nach Kritik von Fachleuten und Bürgern an den ursprünglichen Plänen, das Koggenbräu-Gebäude am Alten Hafen in Bremerhaven fast komplett abzureißen und neu zu bauen, gibt es jetzt eine Kehrtwende: Der frühere Mühlen-Speicher, 1994 zur Gastronomie umgebaut, steht nun unter Denkmalschutz. Investor Lüder Kastens, der auch die Union Brauerei in Bremen betreibt, will das Erscheinungsbild des 1962 errichtetenGebäudes erhalten und auf zusätzliche Geschosse verzichten. „Der ehemalige Getreidespeicher der Firma Segelken und Zachar ist das letzte erhaltene Speichergebäude und Zeugnis einer annähernd 150-jährigen gewerblichen Nutzung des Alten Hafens seit der Stadtgründung Bremerhavens 1827“, schreibt Georg Skalecki, Leiter des Landesamts für Denkmalpflege Bremen.
Auch architekturgeschichtlich sei das Gebäude von besonderem Wert: „Die Art der Betonrahmenkonstruktion war seit der Errichtung des Speicher I im Europahafen in Bremen 1950-1951 zu einem überregional bedachten Bautyp in den Bremischen Häfen und dem Bremischen Gewerbebau überhaupt geworden“, so Skalecki.Die ursprünglichen Pläne für eine Brauerei samt Gastronomie bleiben bestehen, nun allerdings auf kleinerer Fläche im Altbau, dessen Betonskelett-Fassade ebenso wie das Satteldach erhalten bleibt. Lüder Kastens strebt eine enge Zusammenarbeit mit den Denkmalpflegern an, seine Bremer Brauerei ist ebenfalls im Rahmen des Denkmalschutzes saniert worden. Auch die Bremerhavener Touristeninformation soll wie vorgesehen im Koggenbräu-Haus unterkommen. Im Zuge der Planänderung verschiebt sich jedoch die geplante Eröffnung um knapp zwei Jahre, von 2025 auf 2027. (db, 18.7.24)