Mit jedem Gebäude stellt man auch ein Stück seiner Enstehungszeit unter Schutz. Ein Problem, das sich prinzipell bereits bei Kreuzfahrer-Ordenskirchen, absolutistischen Schlössern und nationalsozialistischen Verwaltungsbauten stellte. Nach 1990 wurde diese Frage dann für Objekte der DDR-Zeit kontrovers diskutiert. Da wurde teils der Systemstreit der kalten Krieger neu aufgelegt, präventiv abgerissen, neutralisierend eingelagert oder – im besten Falle – abgewartet. Mit den Jahren rückte dann der historische Wert, die Frage der Erhaltung dieser Zeugnisse der Ostmoderne in den Blick.
Vor diesem Hintergrund erschien 2018 in der Wernschen Verlagsgesellschaft der Sammelband “Kommunismus unter Denkmalschutz?”. Die Beiträge drehen sich um zeithistorische und denkmalpflegerische Aspekte und deren Wandlung im Umgang mit Denkmälern der DDR-Zeit. Dabei zeichnen die Autoren die gesellschaftlichen Prozesse nach, die sie “im Sinne einer historischen Aufklärung aktiv begleitet und moderiert” wissen wollen. (kb, 26.3.19)
Sockel des ehemaligen sowjetischen Ehrenmals mit Schneelader – nahe der Grenzübergangsstelle Drewitz/Dreilinden (Panzerdenkmal) (Bild: Lichterfelder, GFDL oder CC BY SA 3.0, 2013)