Die Experten – allen voran der Bund Schweizer Architekten (BSA) der SIA (Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein) und der Bündner Heimatschutz – fordern, wie das “Baublatt” berichtet, eine “unverzüglichen Marschhalt”: Grund ist die im August startende Sanierung des “Konvikt Chur”. Der Internatsbau der Bündner Kantonschule, bis 1969 aus betonsichtigen Würfeln skulptural zusammengesetzt, fügt sich harmonisch an den Hang und die umgebende Natur. Das bis dato gut erhaltene Ensemble gilt als Hauptwerk von Otto Glaus (1914-96), hier mit Ruedi Lienhard und Sep Marti. Von der Außenwand bis zum Mobiliar schuf der Schweizer Architekt in Chur ein Gesamtkunstwerk, das heute als Baudenkmal besonderen Schutz genießt. So zumindest der Anspruch.

2016 hatte das Architektenteam Implenia den Wettbewerb für die anstehende Sanierung gewonnen. Das zuständige Hochbauamt versteht die geplanten Maßnahmen als “sensibel”. Zudem müsse man auf die Kosten und den sich wandelnden Geschmack der hier wohnenden Schüler Rücksicht nehmen. Dieser Argumentation widersprechen die oben genannten Fachleute nun öffentlich. Zwar seien die Bemühungen um den Erhalt der Treppenhäuser und vieler Oberflächen lobenswert. Doch durch andere geplante Eingriffe – z. B. den vollständigen Austausch der Fenster, der Haustechnik und der Zimmermöblierung – sei das hochkarätige Baudenkmal gefährdet, vielleicht sogar von Zerstörung bedroht. (kb, 4.7.18)

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