1930 öffnete das Stadtbad Sangerhausen seine Türen. Fast 90 Jahre später ist das stadtbildprägende Ensemble im Stil des Neuen Bauens ausnahmsweise nicht von einer Schließungsdebatte betroffen. Ausgerechnet die bevorstehende Sanierung, für die der Bund eine Förderung von rund 3,6 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat, bereitet den Experten (mal abgesehen vom dortigen Leichenfund vor wenigen Wochen) einiges Kopfzerbrechen. Der Streitpunkt: Wieviel Veränderung braucht bzw. verträgt der Bau?

Ein von der Bädergesellschaft beauftragtes Gutachten riet im Mai aus Kostengründen zu einem Neubau mit verkleinertem Freibecken. Im Juni sprach sich darauf die Mehrheit der Leser der Mitteldeutschen Zeitung gegen eine Verkleinerung des 1.700 Quadratmeter großen Freibeckens aus – weitere Stellungnahmen in diesem Sinne folgten. Mit einem Offenen Brief an Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) – inkl. Vertretern von Stadtrat, Bädergesellschaft und Denkmalschutzbehörde – votiert nun der örtliche Geschichtsverein audrücklich für einen behutsamen Umgang mit dem Bestand. Der Denkmalcharakter von Haupthaus und Freibecken stelle einen besonderen Standortvorteil dar, den es künftig zu betonen und besser zu nutzen gelte. Heute abend wird im Sangerhäuser Bau- und Sanierungsausschuss über die Maßnahme beraten und dafür eine Prioritätenliste erstellt. (kb, 14.8.19)

Stadtbad Sangerhausen (Bild: B.I.S. – Bürgerinitiative Sangerhausen e. V.)

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