Seit 1948 wird in Krefeld über eine Stadthalle diskutiert: Mit aller Gründlichkeit spielte man zunächst verschiedene Standorte und Funktionsmischungen durch und lobte 1970 gleich zwei Ideenwettbewerbe aus. Die Planungsgruppe “Stappmann Thörissen Winter” überzeugte mit ihrem Entwurf für den Sprödentalplatz und wurde beauftragt. Parallel entwarf die städtische Bauabteilung für den zweiten Standort, den (später so genannten) Theaterplatz einen Bau auf wabenförmigem Grundriss. 1971 wurde auf politischem Weg der Standort Theaterplatz durchgesetzt. Dafür sollte der wabenförmige Vorentwurf des Bauamts als Grundlage dienen. Das bereits für den (nun verworfenen) Standort Sprödentalplatz beauftragte Planungsteam “Stappmann Thörissen Winter” lehnte einen Neubau am Theaterplatz ab, so dass der Zuschlag an das Büro “Sippel Trubert Klein” ging.
1972 konnte das “Seidenweberhaus” endlich eingeweiht werden – und ist weiterhin Gegendstand der Dsikussion. 2016 erklärte das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland gegenüber der Presse, dass der Bau nicht unter Schutz gestellt werden solle. Die Wabenform sei zeittypisch, aber in diesem Fall nicht künstlerisch außergewöhnlich. Trotzdem wünsche man dem Bau einen “respektvollen Umgang”. Im Gespräch sind nun Neugestaltung, Umnutzung oder Abriss des bestehenden Gebäudes. (kb, 8.7.17)

Krefeld, Seidenweberhaus (Bild: Postkarte, 1970er Jahre)