Dass Chemnitz 2025 Europäische Kulturhauptstadt sein wird, hat womöglich als Beschleuniger gewirkt: Die Sanierung des seit zwei Jahrzehnten ungenutzten „Kulturpalast der Bergarbeiter“ (später Rabenstein) am Pelzmühlenteich beginnt 2021. Nach Leerstand, Verfall, Vandalismus, diversen Umnutzungsplänen und sogar (2014 verworfenen) Überlegungen, den Ost-klassizistischen Bau abzureißen, startet jetzt die Umgestaltung zu einer Wohnanlage los. Die Leipziger GRK-Gruppe, die den Palast vor zwei Jahren erworben hat, will hierfür 25 Millionen Euro investieren. Bereits 2023 soll das ambitionierte Projekt fertig sein.

Der 1950 im Auftrag der SAG Wismut nach Sowjet-Vorbild erbaute Kulturpalast Rabenstein war das erste Gebäude dieser Art in der DDR. 1951 wurde es in Anwesenheit von Ministerpräsidenten Otto Grotewohl eingeweiht. Der Kulturpalast beherbergte einen Theatersaal mit etwa 900 Plätzen, einen zweiten Saal für Tanzveranstaltungen, ein Restaurant und ein Café, dazu eine Bibliothek sowie Damen-, Kinder-, Musik- und Billardzimmer. Bereits 1967 wurde die Einrichtung wieder geschlossen. Später wurde das Gebäude vom Fernsehen der DDR als Studio Karl-Marx-Stadt, nach der Wende vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) genutzt. Im Zuge der Fertigstellung des neuen Leipziger Sendezentrums im Jahr 2000 gab der MDR den Kulturpalast als Sendestudio auf. Seitdem waren hier nur noch Tauben, Spinnen und Vandalen zuhause. (db, 9.12.20)

Chemnitz, Kulturpalast Rabenstein 2009 (Bild: Kolossos, CC BY-SA 2.5)

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