Nach ersten Anfängen in den 1920er Jahren entwickelte sich die Kunst am Bau im zweigeteilten Deutschland zwischen den Blöcken zum kulturpolitischen Aushängeschild. 1950 legte die Kulturverordnung fest, dass bei staatlichen Projekten ein bis zwei Prozent der Baukosten in Kunst investiert werden müssen. Nach der Wiedervereinigung verloren viele dieser Werke aus DDR-Zeiten ihren ursprünglichen Deutungszusammenhang, teils auch ihr angestammtes architektonisches Umfeld.

2020 standen damit gleich zwei Jubiläen an: 70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland und 30 Jahre Wiedervereinigung. Den Auftakt für eine geplante kleine Veranstaltungsreihe bildete im Januar das Symposion „Kunst am Bau in der DDR – gesellschaftlicher Auftrag, politische Funktion, stadtgestalterische Aufgabe“ in Berlin. Die Veranstalter – das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) und das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) – verstanden Kunst am Bau dabei „als Auftragskunst Bindeglied zwischen Architektur, Kunst, Politik und Stadtgestaltung“. Nun ist im Deutschen Kunstverlag der Tagungsband erschienen. In ihren Beiträgen setzen sich die Experten ästhetisch und inhaltlich mit der Kunst am Bau in der DDR auseinander und diskutieren diesen international einzigartigen Bestand umfassend. (kb, 22.11.20)

Ute Chibidziura, Ute/Marlin, Constanze von (Bearb.), Kunst am Bau in der DDR. Gesellschaftlicher Auftrag – Politische Funktion – Stadtgestalterische Aufgabe, hg. vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), Deutscher Kunstverlag, Berlin 2020, 132 Seiten mit 100 Farbabbildungen, 29,7 x 23 cm, gebunden, ISBN: 978-3-422-98606-0.

Titelmotiv: Berlin, Staatsratsgebäude, Wandgestaltung von Fritz Kühn (Bild: BBR/Cordia Schlegelmilch)

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