Während die vom dänischen Architekten Arne Jacobsen designte Stühle heute auf Versteigerungen erstaunliche Summen einbringen, hat es eines seiner modernen Baukunstwerke schwer. In Mainz gestaltete Jacobsen mit Otto Weitling zwischen 1968 und 1974 das moderne Rathaus. In seiner Monumentalität sollte es für das neue Selbstbewusstsein des wiederaufgebauten Mainz stehen. Heute präsentiert es sich als dringend sanierungsbedürftig. Eine Diskussion, der sich in diesen Tagen auch der 33. Deutsche Kunsthistorikertag widmete, der sich zum Motto “Der Wert der Kunst” in der Landeshauptstadt traf.

Als Ergebnis der Fachdiskussion wurde eine Resolution verabschiedet, die von der Allgemeinen Zeitung mit den Worten zitiert wird: „Mit dem 1973 eingeweihten Rathaus […] besitzt die Stadt Mainz nicht nur einen der anspruchsvollsten Rathausbauten der Bundesrepublik Deutschland, sondern zudem eines der bedeutendsten Denkmäler politischer Architektur der deutschen Nachkriegsmoderne.“ Das qualitätvolle Gesamtkunstwerk dürfe weder abgerissen noch bei einer tiefgreifenden Sanierung entstellt werden. Dann könne es auch bei den Mainzern zu seiner einstigen Wertschätzung zurückfinden. Und damit stehe es beispielhaft für viele weitere Inkunabeln der Nachkriegsmoderne, die in den heute oft verwaisten Stadtzentren alte/neue Identität stiften könnten. (kb, 28.3.15)

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