Genauer gesagt, so die Veranstalter (die Association de Recherche sur l’Image Photographique) eines Studientags am 7. Dezember 2015 in Paris (Paris Diderot – Paris 7): “(Re)politiser les discours sur la photographie/(Re)Politicizing discourses on photography”. Viel zu neoliberal-unpolitisch sei der universitäre Diskurs um das bildgebende Medium in den letzten Jahrzehnten geraten. Dabei sei kein modernes Lichtbild im luftleeren Raum entstanden, sondern immer auch ein Spiegelbild seiner Entstehungszeit. Und genau so müsse es auch heute erforscht, gelesen und genutzt werden.
Geplant sind drei Leitfragen: Wie können Forscher, die zur Fotografie arbeiten, sozialwissenschaftliche Kategorien einbeziehen (und dieses Vokabular kritisch reflektieren)? Wie kann (nach Michael Foucault) die Fotografie als Medium der Politik (der Macht wie der Demokratie) gelesen und gehandhabt werden? Und welchen Standpunkt können junge Forscher, selbst verwoben ihn ihre sozialen/politischen Milieus, gegenüber ihren fotografischen Untersuchungsgegenständen einnehmen? Eingesandt werden können hierfür Vorschläge (Daten zur Person, Name und eine 3.000 Zeichen umfassende Kurzbeschreibung des Themas) für einen rund 20-minütigen Beitrag durch junge (!) Forscher grundsätzlich verschiedener Fachbereiche und Nationalitäten bis zum 18. September 2015 an: photo.savoirs.critiques@gmail.com. Eine Tagungspublikation ist geplant. Und, hey, Paris ist immer eine Reise wert, auch ganz unpolitisch! (kb, 29.7.15)