Mit fünf Zentimetern über 80 Meter: Für die Betonschale der ehemaligen Sendehalle von “Europe 1” gingen der Architekt Jean-François Guédy und der Ingenieur Bernard Laffaille an die Grenzen des damals technisch Möglichen. Zunächst hatten sie 1953 eine schlaff bewehrte Konstruktion im Sinn, die dann aber zu einer vorgespannten Schale hin abgewandelt werden sollte. Bei diesen Arbeiten zerriss die Schale, so dass der Altmeister Eugène Freyssinet im Herbst 1954 helfend einspringen und die Konstruktion abwandeln musste. 1980 traten dann Bauschäden auf, daher wurde das Tragkonzept nochmals geändert und dadurch das Ensemble bewahrt.

Somit spannt die Sendehalle von Felsberg-Berus einen bemerkenswerten Bogen zwischen Architektur und Ingenieurskunst, zwischen zwei ehemals verfeindeten Nachbarländern. Nicht zuletzt zeugt diese Schadensgeschichte vom “Tanz auf Messers Schneide”, den die Nachkriegszeit zugunsten einer leichten schwerelosen Bauweise riskierte. Ein Wagnis, das heute beim Erhalt solcher Baukunstwerke viele Fragen aufwirft. Dieser Herausforderung stellt sich der

Workshop “Grenzgänger – Vom Umgang mit leichten Schalentragwerken” vom 11. bis 13. Oktober 2018 in der ehem. Sendehalle Europe 1 in Überherrn-Berus. Die Veranstaltung erfolgt im Rahmen des saarländischen ECHY-Projekts “Resonanzen. Die langen Wellen der Utopie”. Um Anmeldung bis zum 30. September 2018 wird gebeten unter: a.boecker@bildung.saarland.de (kb, 3.9.18)

Berus, Sendehalle Europe 1 (Bild: Marco Kany)

Felsberg-Berus, Sendehalle “Europe 1” (Bild: Marco Kany)

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