Ein Otto Herbert Hajek ist schwer zu übersehen, dafür war der Stuttgarter Bildhauer viel zu farbintensiv. So war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Denkmalpflege auf die Heilig-Geist-Kirche in Lemgo aufmerksam wird, die 1967 nach Entwürfen des Architekten Joachim G. Hanke fertiggestellt wurde. Der backsteinsichtige Kirchenquader wird von einem betonsichtigen Campanile begleitet. Im Inneren wird der Zentralraum über Eck erschlossen, so dass er sich zugleich auf das hufeisenförmig von Bänken umgebene liturgische Zentrum ausrichtet.
Für die Gestaltung der profilierten Innenwände, der Ausstattungsstücke und deren Farbgebung konnte damals Hajek gewonnen werden. Er profilierte die in Sichtbeton gestalteten liturgischen Orte durch die Farben Gelb, Gold, Rot und Blau. Das Ensemble im Geist des Reformkonzils – Kirche, Gemeindesaal und Pfarrhaus – wurden “vorläufig in die Denkmalliste” eingetragen. In der dazugehörigen Begründung wird neben der künstlerischen Qualität von Kirchenbau und -ausstattung auch auf den damals neuartigen Typus des Gemeindezentrums verwiesen. (kb, 17.11.19)
Lemgo, Heilig-Geist-Kirche (Bilder: tsungam, CC0 1.0, 2013)