Meist wird er in einem Atemzug mit seinem 2023 verstorbenen Bruder Rob Krier genannt, mit dem ihn Beruf, Berühmtheit und der genaue Blick auf die historische Stadt verbinden. Doch Léon Krier – Architekt, Stadtplaner und Architekturtheoretiker – hat über die Jahrzehnte sein eigenständiges Profil etablieren können. Geboren 1946 in Luxemburg, arbeitete er nach dem Studium in Stuttgart zunächst für James Stirling und Josef Paul Kleihues, bevor er sich 1974 selbständig machte.
Neben Einzelbauten im neo(neo)klassizistischen Stil galt sein Augenmerk vor allem der verdichteten Stadt in europäischer Tradition, um dem „urban sprawl“, der Zersiedelung entgegenzuwirken. Als prominenter Vertreter des New Urbanism zeichnete er u. a. verantwortlich für die englische Mustersiedlung in Poundbury, die auf Initiative von (damals noch) Prinz Charles ab 1993 in die Umsetzung ging. Jetzt wurde bekannt, das Léon Krier am 17. Juni 2025 im Alter von 79 Jahren auf Mallorca verstorben ist. (kb, 21.6.25)

Windsor in Florida, City Hall, 1997, Léon Krier (Bild: Ipps506, CC BY SA 3.0, 2022)