Jeder kennt die “Pusteblumenspringbrunnen” der Prager Straße in Dresden. Auch wenn sie ihr architektonisches Umfeld heute weitestgehend verloren haben, zeugen sie noch von der Großzügigkeit der sozialistischen Vorzeigeflaniermeile. Die vegetabilen Schmuckstücke wurden entworfen von der Dresdner Künstlerin, Raumplanerin und Architektin Leoni Wirth (1935 – 2012). Das Kunsthaus Dresden zeigt nun erstmals erstmals Modelle und Entwürfe, plastische Objekte und Zeichnungen aus dem Atelier von Leoni Wirth.
Die Ausstellung “Ein Ortstermin mit Leoni Wirth”, die vom 1. November 2015 bis zum 6. März 2016 im Kunsthaus Dresden zu sehen ist, bildet eine Hommage an die Künstlerin, die in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden wäre. Neben Fragen nach biographischer und kunsthistorischer Verortung des Werkes Leoni Wirths spiegeln Arbeiten von sechs zeitgenössischen Künstler die Aktualität des abstrakten Formenvokabulars für die zeitgenössische Kunst. In den Entwürfen von Leoni Wirth wie auch den zeitgenössischen Arbeiten der Ausstellung bleibt die abstrakte Form eine lebendige ästhetische Gratwanderung und eine Einladung zum Sehen. Begleitend zur Ausstellung werden u. a. Stadtrundgänge zu Werken von Leonie Wirth angeboten. (kb, 11.10.15)
Dresden, Wasserspiel von Leonie Wirth auf der Prager Straße, 1968 (Bild: SLUB Dresden/Deutschen Fotothek, Richard Peter sen.)