In diesem neuen Band geht um eine Zeit, als eine Wohnung noch ein Verheißung war: Sie versprach ein besseres, weil komfortableres Leben. Der Berliner Fotograf Heinrich Kuhn war der Chronist dieses Aufbruchs, der radikalen Stadterneuerung im Berlin der 1960er und 1970er Jahre. In drastischen Schwarzweißfotos dokumentierte er zunächst den maroden Zustand vieler Mietskasernen und das Leben ihrer letzten Bewohner.
Später feierte Kuhn in Farbe die neu erstandenen Hochhaussiedlungen West-Berlins – etwa am Moritzplatz oder im Märkischen Viertel. Kuhns Bilder dieser Jahre erzählen von Utopien und Ideologien, von Wirtschaftsinteressen und Spekulation, vor allem aber vom Alltag der Menschen. Boris von Brauchitsch, geboren 1963, arbeitet als Fotograf und Autor in Berlin. In seiner im Berliner be.bra-Verlag erschienenen Publikation “Licht, Luft und Luxus” nähert er sich der Arbeit von Heinrich Kuhn mit dem respektvollen Blick des Berufskollegen. (kb, 28.2.17)