Die Leitbilder des Städtebaus der Nachkriegsmoderne versprachen einen radikalen Neuanfang. Frei von den beengten Wohnverhältnissen der im Krieg zerstörten, historischen Viertel entstand eine autogerechte Stadt mit Grünflächen und öffentlichen Freiräumen. Als Antwort auf die Wohnungsnot, die nach dem Krieg herrschte, wurde den Menschen nun modernster Wohnraum angeboten. Was damals als zukunftsweisend galt, ist heute jedoch in Verruf geraten. Schnell wurden Vorurteile gegenüber den neuen Stadt- und Wohnstrukturen laut: Freiräume wurden zu Angsträumen, „Betonburgen” zu sozialen Brennpunkten.

Auch heute mangelt es den Städten wieder an bezahlbarem Wohnraum. Die Herausgeber des Sammelbands „Adaptive Re-Use“ beschäftigen sich deshalb mit der Frage, wie Nachkriegssiedlungen an heutige Anforderungen angepasst werden können. Im Rahmen des Forschungslabors Nachkriegsmoderne an der Frankfurt University of Applied Sciences sollen die Qualitäten der Siedlungen von innen heraus verstanden werden, um eine Nachverdichtung ohne den Verlust ihrer charakteristischen Merkmale zu ermöglichen. Anhand von europäischen Fallbeispielen der Jahre 1945 bis 1975 diskutiert die Veröffentlichung Strategien für eine denkmalgerechte Weiterentwicklung. Kann ein Umdenken der Strukturen den modernistischen Siedlungen zu neuem Glanz verhelfen? (re, 1.2.21)

Harnack, Maren/Heger, Natalie/Brunner, Matthias (Hg.), Adaptive Re-Use, Strategies for Post-War Modernist Housing, Jovis Verlag, Berlin 2020, Broschur, 16,5 x 24 cm, 144 Seiten, Englisch, ISBN: 978-3-86859-611-3.

Titelmotiv: Nachkriegsmoderne im Umbruch (Bild: Johann Talleboirs, magda-map, Titelmotiv der Tagung)

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