Mit ihrem Mann, dem Architekten, Kunstkritiker und -sammler Pietro Maria Bardi ging die Italienerin Lina Bo Bardi (1914-92) im Jahr 1946 nach Brasilien. Das Paar war enttäuscht, dass im Nachkriegseuropa wieder die konservativen Kräfte regierten. Mit der Schau “Lina Bo Bardi: Together” ehrt das Deutsche Architektur Zentrum in Berlin noch bis zum 17. August das vielfältige Werk der Architektin und Designerin. In der neuen südamerikanischen Heimat öffnete sie sich für die fremde Kultur und nutzte sie für ihre eigene Arbeit.
Lina Bo Bardis stammte aus einem liberalen Elternhaus, das ihr ein Architekturstudium ermöglichte. Im neuen Land plante sie Wohnhäuser und Kulturbauten – darunter das von ihrem Mann geleitete Museu de Arte de Sao Paulo (1968). In der Berliner Ausstellung beleuchten u. a. die Künstler Madelon Vriesendorp und Tapio Snellman das Werk der italienisch-brasilianischen Architektin aus einem neuen Blickwinkel. Die Fotografin Ioana Marinescu zeigt auch die Kunstwerke und Gegenstände, die Bo Bardi sammelte – und mit denen sie lebte. Zum 100. Geburtstag startet das Architekturmuseum der TU München am 13. November 2014 ebenfalls eine Ausstellung: “Lina Bo Bardi 100”. (kb, 30.7.14)