Im polnischen Giżycko (Lötzen) wird seit 2009 um das Schicksal des ehemaligen Kinos gerungen. Dabei handelt es sich um einen Bau mit mehreren Zeitschichten. Im Kern des heute leerstehenden Bauwerks findet sich ein Kinosaal aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach dessen teilweiser Zerstörung im Jahr 1944 wurde die Anlage wiederhergestellt und 1946 als Kino „Wanda“ wieder in Nutzung genommen. Der nunmehr einstöckige, flachgedeckte Pavillon wurde 1962 um ein doppelstöckiges Foyer erweitert und später unter dem Namen „Fala“ weiter als Lichtspielhaus betrieben, das 2009 geschlossen wurde und seitdem leersteht.
Als die Stadt plante, den Bau für ein neues Generationenzentrum abzureißen, ergab die Prüfung, dass hinter den Rundstützen des Nachkriegsvorbaus noch originale Bausubstanz des ersten Kinos zu finden ist. Die Innenausstattung der 1960er Jahre sei noch in weiten Teilen erhalten. Auch das Mosaik der Seitenwand zu Motiven der Tierkreiszeichen erregte die Aufmerksamkeit der Fachleute. Vor diesem Hintergrund insistierte das Denkmalamt, sodass die Stadt nun den Erhalt und Umbau des bestehenden Bauwerks plant. Im neuen Generationenzentrum sollen – bei geschätzten Kosten von 21,7 Millionen Złoty – bis Ende 2026 ein Saal, Werkstätten, 3D-Studios und Konferenzräume bereitgestellt werden. Ebenso ist die Rede von einer Bibliothek und Grünflächen. (kb, 23.10.25)

Giżycko, ehemaliges Kino „Fala“ (Bild: Krzysztof Maria Różański, CC BY SA 4.0, 2024)
