Der Architekt Ludwig Leo (1924–2012) galt lange als Geheimtipp. Zeitlebens mied er die Öffentlichkeit und ließ lieber seine wenigen, aber exquisiten Bauten für sich sprechen. Doch spätestens seit dem Ausstellungsprojekt “Ludwig Leo. Ausschnitt” im Jahr 2013 wissen nicht mehr nur Eingeweihte um die Qualitäten seiner Entwürfe. Nachdem er in Hamburg Bauingenieurwesen studiert hatte, ging Leo für ein Architekturstudium nach Berlin. Er studierte u. a. bei Paul Baumgarten und arbeitete u. a. mit Oswald Mathias Ungers zusammen.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen Wohnbauten im Märkischen Viertel, die Bundeslehr- und Forschungsstätte der DLRG (1973), der “Umlauftank 2” (1975) der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau . Schon zu Lebzeiten wurde Leo mit 1969 dem Berliner Kunstpreis für Baukunst und dem Deutschen Kritikerpreis ausgezeichnet. Nun würdigt auch bei Architectural Association Publications London eine englischsprachige Version des 2013 auf Deutsch erschienenen Buchs “Ausschnitt” das Werk Leos. Sie lohnt einen Blick, denn die deutschsprachige Ausgabe ist leider bereits vergriffen. (kb, 31.8.15)
Titelmotiv: Buchcover