Manfred Prasser gehörte zu den prägenden Architekten der DDR – er war u. a. in Berlin am Friedrichstadtpalast und am Palast der Republik beteiligt, dessen Demontage er noch erleben musste. Prasser wurde 1932 in Chemnitz geboren. Zunächst ließ er sich zum Zimmermann ausbilden, bevor ihn sein Bauingenieur-Studium in Chemnitz und Görlitz absolvierte. Sein Berufsweg führte ihn über die Bauverwaltung in Görlitz über die Tätigkeit für das Verteidigungsministerium bis hin zum Architektenkollektiv VEB Berlinprojekt, dem er bis 1990 angehörte. 1976 wurde Prasser mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.
Deutliche Spuren hinterließ er auch im Bereich und in der Formensprache der Historie, so war er u. a. beteiligt am Interhotel Grand Hotel Berlin (heute: Westin Grand Berlin). Für den Umbau bzw. die Rekonstruktion des Berliner Schauspielhauses als Konzerthaus wurde er 1974 erneut mit dem Nationalpreis geehrt, weitere Auszeichnungen folgten. Nach der Wende führte er ein Architekturbüro in Berlin. Manfred Prasser verstarb am 20. März diesenJahres im Alter von 85 Jahren. (kb, 26.3.18)