Im Juli 2021 wurde die Mathildenhöhe in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen. Dazu zählt auch das 1908 eröffnete Ausstellungsgebäude, errichtet nach den Entwürfen des Architekten Joseph Maria Olbrich. Das Ensemble bildet den größten Bau und das Herzstück der Jugendstilkolonie. Wo schon vor dem Ersten Weltkrieg Ausstellungen der damals hier wirkenden Künstler:innen ausgerichtet wurden, zeigt heute das Institut Mathildenhöhe wechselnde Schauen zum Thema. Um diese Nutzung in die nächste Generation überführen zu können, wurden schneider+schumacher mit der Sanierung der Bauten beauftragt. Das erklärte Ziel des Büros war es, nicht allein die Betriebskosten zu senken (durch Dämmung, bessere Energietechnik und Passivbausysteme), sondern zugleich im historischen Bestand bessere Ausstellungsbedingungen zu schaffen (durch ein Café, ein repräsentatives Kabinett und barrierefreie Erschließungswege).
Da sich die Aufnahme in das Weltkulturerbe schon früh abzeichnete, sprachen Denkmalschutz, Denkmalpflege und bald auch die UNESCO-Kommission mit bei den Entscheidungen rund um die Sanierung. Der Architekturkritiker Falk Jaeger zeichnet diesen Prozess nun in einer Publikation in Wort und Bild nach: von der Geschichte des prominenten Jugendstilbauwerks über die Intentionen der Architekt:innen bis zu der Einschätzung von Zeitgenoss:innen zum Ergebnis. Der Band ist Ende September zur Wiedereröffnung des Ausstellungsgebäudes im Berliner Jovis Verlag erschienen (kb, 12.10.24)
Darmstadt, Mathildenhöhe, Ausstellungsgebäude (Bild: historische Postkarte, PD, 1912)