Wenn es in Berlin schon keinen Kulturpalast mehr gibt, dann findet zumindest ein Sprechen über Kulturpaläste statt und das dann eben im Museum. So am 12. November 2025, wenn der Leipziger Fotograf und Verleger Christoph Liepach im DDR-Museum in Berlin-Mitte zum Kulturpalast der Maxhütte vorträgt. Ausgehend von seinem Buch Max braucht Gesellschaft – Der Kulturpalast des VEB Maxhütte Unterwellenborn erzählt er von der Architekturgeschichte und Kulturpolitik der DDR in all ihrer Widersprüchlichkeit und stellt sich und dem Publikum die Fragen, was die Erhaltung und kulturelle Wiederbelebung dieses Palastes für die Menschen heute bedeuten könnte.
Der Kulturpalast des VEB Maxhütte Unterwellenborn war seit 1955 ein Ort basisnaher Kulturarbeit mit Theater, Singeklub und Kunstzirkel. Hier traten die Showstars des Landes auf, während Amateurkünstler*innen aus dem Stahlwerk ihre Bilder ausstellten oder sich in Chor und Orchester auslebten. Durch seine Größe, Baugestalt und Ausstattung gilt er als Archetyp der rund 2.000 Kulturhäuser der DDR, was dem Vortragsabend den Titel verleiht: Eine Blaupause für die Republik?. Moderiert wird die Veranstaltung von Sören Marotz, Ausstellungsleiter des DDR Museums. Der Abend findet in Kooperation mit dem Leibnitz-Institut für Raumbezogene Sozialforschungen e.V. (IRS) statt. (pk, 5.11.25)

Unterwellenborn, Kulturpalast, Architekten: Hanns Hopp, Josef Kaiser, 1950-55 (Bild: NoRud, CC BY-SA 4.0, 2014)
