“Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn”: Die Band Kraftwerk hat schon vor 40 Jahren ihren Teil zur Mystifizierung der Schnellstraße beigetragen. Eine Tagung an der TU Braunschweig widmete sich im Juni 2013 unter anderem der “Inszenierung von Mobilität in Literatur und Künsten der Gegenwart”. Die Beiträge sind nun als Buch erhältlich. “Ästhetiken und Poetiken” der Nachkriegsautobahnen lägen noch im toten Winkel der Forschung, so Herausgeber Jan Röhnert in seiner Einführung. Auch, wenn nicht alle Straßen Autobahnen seien, so liefere diese doch die Blaupause zentraler “Verkehrsimaginationen” der Moderne.
Die 18 Beiträge behandeln unter anderem Themen wie “Die Stadtautobahnen als identitätsstiftende Bauwerke” (Frank Seehausen, Braunschweig), “Die Autobahn im italienischen Künstlerkino” (Mario Marino, Weimar) und “Erinnerungslandschaften und Autobahn” (Willem van Toorn, Amsterdam). Zwar werden hier überwiegend literatrurwissenschafte Aspekte beleuchtet, doch auch für den “gemeinen Kunstgeschichtler” bieten sich interessante Ansätze. (db, 20.3.15)