In London ist in diesen Wochen ein besonderer Blick auf die Architekturmoderne möglich: Die Ausstellung “MODERN FORMS – A Subjective Atlas of 20th-Century Architecture” zeigt noch bis zum 28. Mai 2016 in der AA Gallery (Architecture Association) Fotografien von Nicolas Grospierre . Mit seiner Werkschau enthüllt Grospierre zugleich die Entwicklungslinien der Moderne zwischen 1920 und 1989 in Europa, in Nord- und Südamerika, im Mittleren Osten und in Asien.
Nicolas Grospierre, der seine Lichtbilder auch online in einem bekannten Blog zeigt, wurde 2008 bei der Architekturbiennale von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Mit “Modern Forms” präsentiert er die fotografierten Bauten als Verkörperung einer politischen oder sozialen Ideologie vor Augen geführt – vor allem bei institutionellen Projekten wie Banken, Kirchen, Büchereien und Regierungsgebäude. Sortiert wurden die Motive nicht nach Jahreszahl und Herkunft, sondern nach ihrer architektonischen Form – erst ganz nebenbei werden ihre Standorte, Entstehungsdaten, Baumeister und Nutzungen bekanntgegeben. Mit diesem genauen und zugleich warmen Fotografenblick regt Grospierre die Ausstellungsbesucher dazu an, einen neuen Blick auf ihre eigene architektonische Umgebung zu werfen. Begleitend zur Ausstellung ist im Prestel-Verlag ein Katalog erschienen. (kb, 19.5.16)