Das diesjährige Landesmotto Sachsen-Anhalts “Hier machte das Bauhaus Schule” zieht die Aufmerksamkeit sofort in den Orbit der berühmten Dessauer Kunstschule. Dabei geht wieder einmal unter, was viele längst vergessen haben: Die Landeshauptstadt Magdeburg marschierte in den 1920er Jahren in der ersten Reihe der modernen Bewegung. Bereits 1921 berief man keinen Geringeren als Bruno Taut zum Stadtbaurat. Danach wurde es bunt in Magdeburg: Nicht nur die Fassaden, auch der Kreis junger progressiver Gestalter um Taut versuchten, die Industriestadt in das lichte Zeitalter der Moderne zu katapultieren. Wenige Jahre später entstand hier mit der Beimssiedlung die erste  moderne Großsiedlung ihrer Art in Deutschland.

Dass Magdeburg sich nicht hinter dem dem Schatten des zu Recht häufig memorierten “Neuen Frankfurt” ducken brauchte, zeigt nun die Ausstellung “Reformstadt der Moderne. Magdeburg in den Zwanzigern” im Kulturhistorischen Museum der Stadt (Otto-von-Guericke Straße 68-73, 39104 Magdeburg). Vom 8. März bis zum 19. Juni 2019 kann man dort Mustergültigem aus jenen Jahren begegnen. Von spielerischen Glasbaukästen Tauts über Grafiken bis hin zu Auszügen aus der international beachteten Theaterausstellung wird hier alles aufgearbeitet, was damals avantgardistisches an der Elbe produziert wurde. 1933 bereitete der Nationalsozialismus auch der modernen Musterstadt Magdeburg ein jähes Ende. (jm, 12.3.19)

Magdeburg, Albinmüller-Turm im Stadtpark anlässlich der Deutschen Theaterausstellung im Jahr 1927 (Bild: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Detail)

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