Rund zwei Millionen Euro soll sie kosten, die Sanierung der Monheimer Friedenskirche. Immerhin handelt es sich um eines der Hauptwerke des Schweizer Architekten Walter Maria Förderer (hier mit Dietrich Mallwitz). Das Gemeindezentrum entstand an der Schnittstelle des bestehenden Orts zum Neubauviertel, an dessen Planung u. a. der Frankfurter Architekt Ernst May beteiligt war. Von Weitem erinnert die Silhouette des 1971/74 fertiggestellten brutalistischen Bauwerks an ein Gebirgsmassiv, das sich im Nähertreten als Ensemble aus gemeindlichen und liturgischen Räumen erschließt. Dabei staffelte Förderer als gelernter Bildhauer die Innen- wie Außenwände und untergliederte sie damit in variabel nutzbare Zonen – so lässt sich z. B. das Jugendzentrum zu Sitzstufen im Freien hin erweitern. Damit gelang dem Architekten die für ihn charakteristische Balance aus sakraler Großform und funktionaler Offenheit.

Die Friedenskirche wurde nach außen und nach innen betonsichtig gestaltet, im Gottesdienstraum ergänzt um hölzerne Prinzipalien des Künstlers Hans Schweitzer. Förderers Idee, den mit loser Bestuhlung versehenen liturgischen Raum auch für weltliche Zwecke zu nutzen, hat sich in der gemeindlichen Praxis nicht durchsetzen können. In den 1980er Jahren erhielt die Kirche Glocken und ihren heutigen Namen. 2003 schließlich durchbrach man die umlaufende Betonmauer zum Stadtteil. Damit hat sich der 2019 unter Denkmalschutz gestellte Bau bis heute fast unverändert erhalten. Nun waren Industriekletterer:innen an und auf der Friedenskirche unterwegs, um die Außenhaut des brutalistischen Bauwerks zu untersuchen. Im Zuge der Vorbereitung der Sanierung wurden Schad- und Hohlstellen kartiert und Details maßstäblich fotografiert. (kb, 26.4.21)

Monheim, Friedenskirche während der Bauzeit (Bild: Peter Becker, CC BY SA 4.0, wohl um 1970)

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