Nach nur wenigen Monaten Bauzeit wurde 1951 der Sendebetrieb des Rundfunks der DDR in dem prägnanten Backsteinbau (Kollektiv Franz Ehrlich, Gerhard Probst) zwischen Spree und Nalepastraße in Berlin-Schöneweide aufgenommen. Die Blöcke B, C und D des Rundfunkzentrums wurden 1954 fertig gestellt. Bis 1991 der Betrieb abgewickelt wurde funkte von dort aus die DDR. Seit einigen Jahren sind die Bauten an der Spree denkmalgeschützt und konnten nach einer langen Zeit des Leerstands einer neuen kreativen Nutzung zugeführt werden. Im Wildröschenschlaf liegt nach wie vor der etwas später, 1964, eingeweihte Block E an der Rummelsburger Landstraße, der deutlich die damals vorherrschende funktionale Formensprache spricht und zwar zum Gelände, nicht aber zum Denkmalbestand der Rundfunkanlage zählt.
Im Sommer 2023 berichtete der rbb erstmals über eine geplante Inwertsetzung des Geländes um Block E, die der Berliner Immobilienentwickler Trockland unter dem Namen „Funkytown“ umsetzen wird. Die Pläne scheinen nun konkret zu werden, denn Trockland hat das Büro KSP Engel als Koordinator und acht weitere Architekt:innen beauftragt. Block E, einst unter anderem Sitz des DDR-Jugendsender DT64, soll dabei das Zentrum des neuen Quartiers für Kunst, Bildung und Hotelbetrieb werden. Der Stahlskelettbau soll als erstes saniert werden, bevor im nächsten Schritt acht ergänzende Neubauten entstehen werden. Es ist geplant, „historische Merkmale wie roher Beton und Graffiti“ zu erhalten und die „Historie und der Energie des Ortes“, die Trockland mit Hilfe von Zeitzeug:innen und Historiker:innen aufgearbeitet hat, im neuen Quartier sichtbar zu machen. Gebaut wird derzeit noch nicht. Aber die Vermietung hat bereits begonnen und wird sicherlich innerhalb weniger Monate abgeschlossen sein. (pk, 27.3.25)

Berlin, Funkhaus Nalepastraße, Block E, 1964 (Bild: SpreeTom, CC BY-SA 3.0, 2006)