Eine großzügige Villa mit einem nach oben offenen Budget zu errichten: Dieser Architektentraum wurde 1928 für Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) wahr, als er ebendiesen Autrag von Unternehmerfamilie Tugendhat im tschechischen Brünn (heute: Brno) erhielt. Das Haus Tugendhat zählt zu den Ikonen der Klassischen Moderne, gemeinsam mit weiteren stilbildenden Wohnbauten wie der Villa Savoye von Le Corbusier, dem Haus Robie von Frank Lloyd Wright und dem Haus Schminke von Hans Scharoun. Das Haus Tugendhat hat eine wechselhafte Geschichte. Es wurde nach der Flucht der Bauherren von den Nazis genutzt, danach von der Roten Armee und der Tschechoslowakei. Es wurde privatisiert, restauriert und gehört heute zum Unesco-Weltkulturerbe und wird als Museum geführt.
Das Museum hat eine Wanderausstellung über das Haus zusammengestellt und auf eine internationale Tour geschickt. Professor Clemens Bonnen von der Hochschule Bremen hat die Ausstellung im Ausland gesehen und Kontakt zum Museum aufgenommen. Das Museum war dann gerne bereit, die Ausstellung in Bremen zu zeigen. Die Schau ist in insgesamt 14 Themen gegliedert. Sie zeigt auf großformatigen Tafeln die Geschichte der Villa, von der ersten Idee bis zum heutigen Stand. Kern der Präsentation ist ein beleuchtetes Modell des Hauses im Maßstab 1:50. (db, 5.4.18)