In Chemnitz steht ein bedeutendes Zeugnis der Ostmoderne vor seinem 50-jährigen Jubiläum und gleichzeitig einer ungewissen Zukunft. Der Omnibusbahnhof der Stadt wurde 1968 als Experimentalbau der Deutschen Bauakademie fertiggestellt und sorgte international für Aufsehen. 2018 soll hier der letzte Bus abfahren: Der traditionelle Standort wird aufgegeben und der Busbahnhof an eine andere Stelle verlegt. Die Stadt sieht vor, das denkmalgeschützte Dach des Busbahnhofs zu demontieren und anderswo erneut aufzubauen.

Der Verkehrsbau im damaligen Karl-Marx-Stadt galt zur Eröffnung als eine der modernsten Anlagen Europas. Das rund 1200 Quadratmeter große Dach des Busbahnhofs, das nur von Stahlseilen und schlanken Pylonen gehalten wird, war nicht nur in der DDR ein Hingucker. Das Areal soll nach der Schließung des Busbahnhofs der TU Chemnitz Entfaltungsmöglichkeiten bieten, deren Zentralbibliothek bald in das nahe gelegene Gebäude der Aktienspinnerei ziehen wird. Nach Informationen der Freien Presse bezweifeln Experten jedoch, dass eine Demontage der Dachkonstruktion möglich ist, ohne sie zu zerstören. Eine entsprechende Genehmigung der Denkmalschutzbehörden steht jedenfalls noch aus. (jr, 15.7.17)

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