Als moderner Gegenpart zur historischen Ulmer Stadtkulisse – direkt gegenüber auf der anderen Donauseite, im anderen Bundesland – wurde es gebaut: Das Donaucenter Neu-Ulm entstand von 1971 bis 1974 nach Plänen des Stuttgarter Architekten H. M. Wein, aus dessen Feder wiederum auch das frühere Ulmer Universum-Center-Hochhaus stammt. Beide eine “Trabantenstadt in der Stadt”. Nachdem das Donaucenter schon 1980 wegen Betonschäden an der Fassade saniert werden musste, geriet es auch 2012 bis 2014 wegen eines Legionellenbefalls in die Presse. Über ein Jahr durften die fast 500 Bewohner nicht mehr duschen. Bis heute ist die Warmwasserversorgung problematisch.
Doch nun spricht man von einer generellen Sanierung der Fassade, die sich aktuell noch in ihrem Ursprungszustand zeigt: streng horizontal ausgerichtete, beigegraue Mauerteile und Brüstungen, dunkelbraune Fensterrahmen und Wandelemente. Bewegung kommt in die Außenhaut nicht nur durch die Knicke, sondern auch durch die unterschiedlichen (festgeschriebenen) Rot-, Gelb- und Orangetöne der Verschattungs- und Verdunklungselemente. Die geplante Sanierung sorgt nun aber bei den Bewohnern für Unmut. Die Rücklagen der Hausgemeinschaft reichen für die knapp 8 Millionen Euro Sanierungskosten nicht aus. So kommen auf jede Wohneinheit, je nach Quadratmeterzahl, zwischen 4.500 und 15.000 Euro zu. Wie die Fassade zukünftig aussehen wird, ist aktuell noch unklar. (pl, 14.3.18)

Neu-Ulm, Donaucenter (Bild: Peter Liptau, 2018)