“Die Stadt ist ein Arbeitswerkzeug. Die Städte erfüllen im Allgemeinen diese Aufgabe nicht mehr.” Mit diesen anklagenden Worten beginnt Le Corbusiers erstes Buch zum Städtebau. Der Architekt veröffentlichte es 1925 unter dem ebenso schlichten wie treffenden Titel “Urbanisme”. Etliche seiner hier vertretenen Standpunkte zur idealen Stadt brachte er 1933 beim internationalen Architektenkongress der CIAM in die Charta von Athen ein, die für den Städtebau jahrzehntelang Gültigkeit beanspruchen konnte und bis heute nachwirkt. Anlässlich des 50. Todestags Le Corbusiers hat die Deutsche Verlagsanstalt das wegweisende Buch nun mit einem Vorwort von Wolfgang Pehnt neu aufgelegt.
Mit “Urbanisme” begründete Le Corbusier seinen Weltruhm auf dem Gebiet des Städtebaus. 1923 hatte er mit “Vers une architecture” bereits seine architektonischen Visionen zu Papier gebracht, mit dieser Pionierschrift erweiterte er sie auf den Städtebau. Auf Deutsch erschien “Urbanisme” unter dem Titel “Städtebau” erstmals 1929 in der Übersetzung des Kunsthistorikers Hans Hildebrandt, der ein begeisterter Anhänger der Theorien Le Corbusiers war. Die letzte Neuauflage – ein Reprint – gab es im Jahr 1979 (jr, 6.5.15)