Große Architekten können komplexe Menschen sein. Ein berühmtes Beispiel ist der streitbare Le Corbusier: Seine Teilnahme an der Internationalen Bauausstellung in Berlin 1957 gestaltete sich, äh, diskussionsintensiv. Zur Einweihung seiner Unité d’Habitation 1958 distanzierte sich Le Corbusier vom realisierten Gebäude und betitelte es bewusst mit dem Zusatz: Typ Berlin. Heute ist der Wohnblock an der Flatowallee gemeinsam mit dem zur IBA realisierten Hansaviertel einer der prominentesten Zeugen der Berliner Nachkriegsmoderne. Der Streit zwischen dem Architekten und den ausführenden Akteuren geriet zu einem legendären Beispiel für die realen Bedingungen und Grenzen von Werktreue, Urheberrecht und architektonischer Originalität.

Bereits 2018 hat Markus Nitschke im Verlag treppe b die Briefwechsel zwischen Le Corbusier und den Berlinern als Buch veröffentlicht: Le Corbusier und die Unité d’Habitation, Typ Berlin, Briefwechsel 1955-1958. Bereits nach kurzer Zeit war die erste Auflage vergriffen. Heute, am 1. Juli erscheint nun die überarbeitete und erweiterte Neuauflage mit neuem Layout und vielen ergänzenden Briefen. Treppe b, Verlag sowie Architektur- und Kunstgalerie, residiert übrigens selbst im Charlottenburger Corbusierhaus, erreichbar übers Treppenhaus B. Womit auch der Name geklärt wäre! (db, 1.7.21)

Berlin, Corbusierhaus (Bild: Gunnar Klack, CC BY-SA 4.0)

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