Die moderne “neue” Frau der 1920er Jahre trug Seidenstrümpfe und kurze Haare. Aus der Sammlung Fotografie zeigt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe noch bis zum 27. Juli 2014 die Ausstellung “Neue Frauen”. Mit 40 ausgewählten Aufnahmen aus der Zeit der Weimarer Republik wird lebendig, wie tiefgreifend sich das Frauenbild nach dem Ersten Weltkrieg wandelte. Als 1918 das Frauenwahlrecht eingeführt wurde, empfanden dies viele Zeitgenossinnen als Signal zum Aufbruch.
In Literatur und Film, aber auch in Modezeitschriften inszenierte man auf einmal Frauen, die Tennis spielten und Auto fuhren. Doch wurden sie nicht nur als Modell vor, sondern auch – wie Aenne Biermann, Lotte Jacobi oder Madame d’Ora – als Fotografin hinter der Kamera aktiv. Gerade in den jungen Berufsfeldern Film und Journalismus ergriffen Frauen ihre neuen Chancen. Die Ausstellung “Neue Frauen” steht im Rahmen der Reihe “Die Sammlung im Kontext”, mit der das Museum für Kunst und Gewerbe bis 2015 tiefere Einblicke in seine Bestände zu Fotografie und Neue Medien geben wird. (17.5.14)