Nichts gegen moderne Architektur (das wäre hier auch das falsche Format), aber man kann sie nicht immer nur stehend ertragen. Manchmal hilft eine halbe Stunde Sitzen dem Kunstgenuss ganz erheblich auf die Beine. Im sächsischen Löbau können Besucher von Haus Schminke dies nun ganz stilecht tun, denn wie man in diesen Tagen stolz vermeldete: “Unsere neuen Stühle sind da!” Es handelt sich um ein Modell im Stil von Roland Rainer, der in den 1930er Jahren in der Berliner “Freitagsgruppe” auch mit Hans Scharoun in Kontakt stand. Letzterer hatte die geschwungene Architekturikone Haus Schminke 1933 für eine Nudelfabrikanten entworfen.

Die neuen “gleichen und stilechten” Stühle aus den frühen 1960ern sind gedacht für die Seminare, Workshops, Konzerte und Empfänge im umfangreichen Kulturprogramm der von einer Stiftung bespielten modernen Villa. Geliefert wurden die Sitzgelegenheiten vom Leipziger Händler “Kulturmöbel”, der sich auf DDR-Möbel und -Wohnaccessoires der 1950er, 1960er und 1970er Jahre spezialisiert hat. Zu seinen Kunden zählen neben designverliebten Einzeltätern verdientermaßen auch Inkunabeln wie Haus Schminke. Nicht zu vergessen: Man kann in Haus Schminke auch übernachten (wer die Betten geliefert hat, entzieht sich allerdings unserer Kenntnis). (kb, 12.6.17)

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