Das Entsetzen war groß, als der Eigentümer der Berliner Kant-Garagen vor drei Jahren einen Abrissantrag stellte: Die 1929 gebaute Großgarage ist eines der ältesten erhaltenen Parkhäuser überhaupt; die gegenläufige Auffahrrampen-Konstruktion ein bedeutendes Stück Technikgeschichte, und die rückwärtige Vorhangfassade dürfte in ihrer Ausführung europaweit einmalig sein. Seit 1991 steht der Entwurf der Architekten Lohmüller Korschelt & Renker – ausgeführt seinerzeit durch Hermann Zweigenthal und Richard Paulick – unter Denkmalschutz. Nach vielfältigen Protesten lehnten die Behörden den Abriss ab, doch passiert ist an dem jahrzehntelang vernachlässigten Bau seither nichts.
Etwas überraschend wurde nun bekannt, dass die Kantgaragen verkauft wurden – dies gab der Baustadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, Marc Schulte (SPD), Ende Januar bekannt. Der Käufer bleibt vorerst geheim: “Ich bin verhalten optimistisch”, sagte Schulte der Berliner Morgenpost. “Die Informationen, die uns vorliegen, lassen hoffen, dass eine denkmalgerechte Sanierung in Aussicht stehen könnte.” Eben das wäre die bevorzugte Lösung des Bezirks und der Denkmalschützer. Mangels weiterer Informationen heißt es aber einstweilen: abwarten und das Beste hoffen … (db, 8.2.16)