Am 11. Mai 1967 wurde in München-Neuperlach der Grundstein gelegt für Europas ehemals größtes Wohnungsbauprojekt. Die autogerechte Entlastungsstadt sollte Wohnraum schaffen in der Metropole, die auch heute wieder aus allen Nähten platzt. Und sie sollte eine moderne Musterstadt werden, ganz nach den damaligen Vorstellungen des Städtebaus: Mit einem augeklügelten Fußwegesystem, vielen Grünflächen und Zentren, etc. und dem Rat von Städtebaukritikern wie Alexander Mitscherlich. Als Herz des Stadtteils plante Bernt Lauter ein großes Zentrum mit Ladenzeilen, Bürgerhaus, Bibliothek und Konzertsälen.

Nur leider verlor die Stadt schnell das Interesse an der Siedlung und widmete seine Aufmerksamkeit wohl lieber den Vorbereitungen auf die olympischen Spiele und dem ebenso ambitionierten Olympischen Dorf. Die Pläne für das Zentrum wurden zusammengekürzt, von der  Infrastruktur blieb nur ein kleines Bürgerhaus und eine Freifläche, die noch heute quasi brach liegt und als Parkplatz genutzt wird. Bernt Lauter zog sich aus dem Projekt zurück und Neuperlach blieb unvollendet. Beinahe hätte Neuperlach sein Zentrum nach 50 Jahren doch noch bekommen, als die Stadt nach einem Standort für das neue Konzerthaus suchte, das aber jetzt am Ostbahnhof gebaut wird. Vielleicht klappt es ja zum 60. Geburtstag? (ps, 11.5.17)

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