Die Ausstellung “Nicht mein Ding” widmet sich im HfG-Archiv Ulm noch bis zum 19. Mai dem geschlechtsspezifischen Design, oder neudeutsch: Genderdesign. Für die Ulmer Hochschule für Gestaltung (HfG) wird beispielsweise ein geometrisch reduzierter Tierbaukasten des Designers Hans von Klier aus dem Jahre 1958 vorgestellt – geschlechterneutral so ganz ohne Rosa und Blau. Nicht zuletzt der Verein “spiel gut e. V.”, 1954 ebenfalls in Ulm gegründet, hat in seiner Kriterienliste auch “Geschlechterfaktoren” verankert. Bei den Erwachsenen geht es nicht anders zu: So wird zum Beispiel eine Tabelle zur Badezimmerplanung aufgeführt. Sie listet, welches Familienmitglied wann, wie oft und wozu das Bad nutzt. Beim Faktor “Wäsche waschen” ist lediglich die Frau eingetragen.
Neben solch nachkriegsmodernen Beispielen widmet sich ein großer Teil der Ausstellung aktuellen Produkten, Fragestellungen und künstlerischen Positionen. Männerspielzeuge wie Akkuschrauber hingegen tragen ein maskulin schwarz-goldenes Design – oder sollen durch rosa Außenhülle nun auch endlich für Frauen geeignet sein. Und das Kunstprojekt “The Pink Project” bzw. “The Blue Project” enthüllt, wie die Gender-Farbcodierung bereits im frühen Kindesalter greift. (pl, 21.3.19)
links: The Pink Project – Emily and Her Pink Things, NY, USA 2005 (Bild: © JeongMee Yoon), rechts: The Blue Project I – Jake and His Blue Things, NY, USA, Light jet Print 2006 (Bild: © Jeon)