Es mag wie ein Wortspiel zum Titelmotiv des folgenden Projekts klingen, aber es ist kaum von der Hand zu weisen: Der Münchener Architekt Oskar Pixis (1874-1946) stand lange im Schatten seines berühmten Berufskollegen Theodor Fischer. Dabei standen beide sich nahe und das Büro Fischer wurde ab 1904 für rund zwei Jahrzehnte von eben jenem Pixis geleitet. Im Eigenzeugnis ordnete er seine Tätigkeit als “nur helfend, nicht schaffend” ein. Auch nach 1924, bei den von ihm selbst verantworteten Wohnhäusern und Siedlungsbauten in und um München, blieb die breite Anerkennung aus. Dem will eine Ausstellung samt Buch jetzt abhelfen. Denn auch Größen wie Fischer, so die These, hätten ohne die kollegiale Unterstützung ihrer Mitarbeiter:innen wie Pixis weniger und anders gebaut.

Die Münchener Fakultät für Architektur zeigt zum Werk von Oskar Pixis noch bis zum 3. Dezember 2021 eine Ausstellung im Lichthof der Fakultät (Hochschule München, Karlstraße 6, 80333 München), die auf Seminararbeiten von Student:innen der Hochschule beruht und vom Züricher Architekturhistoriker Dr. Rainer Schützeichel kuratiert wurde. Im Mittelpunkt steht eine Auswahl Münchener Wohnbauten von Pixis. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: rainer.schuetzeichel@hm.edu. Am 3. Dezember 2021 ist zwischen 17 und 18 Uhr eine Kuratorenführung angesetzt. Die Publikation zum Thema, die das Werk Pixis in das zeitgenössische Bauschaffen einordnet und einen Werkkatalog für den Raum München umfasst, ist aktuell im Deutschen Kunstverlag erschienen. (kb, 26.11.21)

Schützeichel, Rainer, Oskar Pixis. Wohnbauten der 1920er und 1930er Jahre in München, Deutscher Kunstverlag, Berlin 2021, gebunden, 24 × 17 cm, 120 Seiten, 140 Abbildungen, ISBN: 978-3-422-98615-2.

Oskar Pixis in der Großsiedlung Neuhausen, um 1930 (Bild: Privatarchiv Pixis München)

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