Unterm Titel “Programmatische Projekte” gibt es vom 2. bis zum 27. September eine Ausstellung zu Planungen des Architekten Oswald Mathias Ungers (1926-2007), zu sehen im Ungers Archiv für Architekturwissenschaft. Thematisiert werden Wettbewerbsprojekte des Kölners: das Studentenwohnheim Enschede (1964), die Deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhl Rom (1965) und das Museum Preußischer Kulturbesitz Berlin (1965). Es sind (O-Ton Veranstalter!) “Projekte, die auf präzise und bewusste Art und Weise das konzeptuelle Wesen der architektonischen Form untersuchen, das Wesen der Form als Veranschaulichung einer Idee. Paradigmatisch werden dabei morphologische Grundkonzepte herausgearbeitet und weiterentwickelt, Themen wie Transformation oder Assemblage. Entgegen den Prinzipien des reduktiven Funktionalismus jener Jahre unterstreichen sie mit ihrer Bezugnahme auf Ort und Geschichte und mit ihrer rationalen Poesie die Autonomie der Architektur und die Bedeutung der Form. Sie kündigen damit einige wesentliche Fragestellungen der Architekturdebatte der folgenden Jahre an: Fragestellungen, die beispielsweise die Schlüsseltexte von Robert Venturi und Aldo Rossi aus dem Jahr 1966 charakterisieren”.
Die Ausstellung wurde von Stefan Vieths konzipiert. Sie ist nach der Schau “Erste Häuser” die zweite von drei geplanten Ausstellungen, die sich dem architektonischen Werk von O. M. Ungers widmet. Die Ausstellung entstand in einer Kooperation des UAA Ungers Archiv für Architekturwissenschaft Köln, des Politecnico di Milano und des Architekturmuseums der TU Berlin. (db, 31.8.19)
O. M. Ungers, Entwurf 1964 (Bild: Ungers Archiv für Architekturwissenschaft)