Seit Kurzem geistert eine Kirche durch die Presse, deren Schlagzeilen irgendwo zwischen “Bauhaus” und “Schwimmbad” zunächst eher an eine Umnutzung denken lassen. Dabei geht es um die bis heute geistlich genutzte Kirche des Diakonissen-Mutterhauses in Elbingerode. Die 1899 gegründete Schwesternschaft hatte sich über Umwege Anfang der 1920er Jahre im Harz angesiedelt. 1934 konnte schließlich das neue Mutterhaus eingeweiht werden. Der Bau diente im Zweiten Weltkrieg als Lazarett, wurde danach als Krankenhaus erschlossen.

Die für ihre Zeit hochmoderne Anlage entstand nach Entwürfen des Architekten Godehard Schwethelm im klaren Geist des Neuen Bauens. Auch im Kirchsaal wurde Wert auf Funktionalität gelegt: Die Kanzel kann verschoben werden, die Gläubigen sitzen auf beweglichen Stühlen, der angrenzende Wintergarten lässt sich als Raumreserve über eine Falltür zuschalten. Das Ungewöhnliche dieses Bauvorhabens findet sich nicht allein in solch sachlich-funktionalen Details, sondern ebenso im Untergeschoss der Kirche: Hier liegt das Schwimmbad. Damit sollte der Dampf, mit dem tagsüber geheizt und gekocht wurde, auch nachts ausgenutzt werden. Schon allein wegen der großen Glasflächen braucht das moderne Schmuckstück im Harz heute finanzielle Unterstützung. Über 400.000 Euro fließen im Bauhaus-Jahr in die laufende Sanierung des Badebereichs und der Fensterfronten des Maschinenhauses. (kb, 4.3.19)

Elbingerode/Harz, Kirche des Diakonissen-Mutterhauses (Bilder: mutterhaus-elbingerode.de)

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