Als hätte Henri Matisse heftig brutalistisch geträumt: In Offenbach an der Queich (Südliche Weinstraße) enstand 1979 nach Plänen des Architekten Eduard Arnold ein Rathaus der feinsten Sorte. Der Stahlbetonskelettbau mit dem zeichenhaft aufgeständerten Ratssaal erhielt abstrahierende Betonreliefs von Karl-Heinz Deutsch. In den Folgejahren kamen kleinere Anbauten und ein Trauzimmer hinzu. Darüber hinaus hat sich das Offenbacher Rathaus weitestgehend unverändert erhalten. Bis jetzt.

2015 entschied sich die Kommune für einen Neubau auf der grünen Wiese. Das bisherige Rathaus sei von Bauschäden geplagt, eine Sanierung wirtschaftlich nicht vertretbar. Im Folgejahr wurde das Ensemble, auf Initiative des Architekten Arnold und des Bildhauers Deutsch, unter Denkmalschutz gestellt – mitsamt des ebenfalls von Deutsch gestalteten Brunnens vor dem Rathaus. Nur wenige Tage darauf genehmigte die Kommune den Abriss unter der Auflage, die Betonreliefs zu erhalten. Seither wartet die Betonschönheit “abrissbereit” auf die Fertigstellung des neuen Rathauses. (kb, 31.8.18)

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