Politik sei sonst nicht seine Sache, so sinngemäß der Promitrompeter Till Brönner vor wenigen Wochen in einem vielbeachteten Videobeitrag zur Corona-Misere einer ganzen Branche. Aber auch Musiker und Co. seien ein Wirtschaftsfaktor und bräuchten – wenn viele davon ihren Beruf von Staats wegen gerade nicht ausüben dürften – drängend Unterstützung. Mit dem neuen Lockdown light hat sich die Situation nun weiter zugespitzt. Neben Kinos und Konzertstätten fielen z. B. auch die Museen in die Kategorie Freizeit und Vergnügen – und mussten damit schließen. Vorerst bis Ende Dezember.
Heute meldet sich der Verband Deutscher Kunsthistoriker (VDK) zur Sache – mit einer Stellungnahme. Natürlich müssten auch Kulturschaffende ihren Beitrag zum Gesundheitsschutz leisten. Dennoch fiele es schwer, die “Differenzierung zu verstehen, die zwischen dem Einzelhandel auf der einen und Museen auf der anderen Seite vorgenommen wurde.” Denn, so der VDK, “Museen dürften zu den sichersten Orten überhaupt zählen.” Schließlich habe man seit dem Frühjahr vorbildmäßig alle Hygienemaßnahmen umgesetzt. Als Bildungsorte, “Wissensspeicher und Archen” seien Museen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Daher erwarte man von der Regierung, diese Belange künftig stärker in die Überlegungen einzubeziehen – auch zum Schutz der festen wie freien Museumsmitarbeiter. (kb, 27.12.20)
Dresden, Museumsbesucher (Foto: Richard Peters, Bild: Deutsche Fotothek, CC BY SA 3.0, um 1970)