Die Fachleute schütteln in großer Zahl den Kopf: Das Rathaus im westfälischen Ahlen, von 1974 bis 1982 nach den Plänen von Brigitte und Christoph Parade errichtet, könnte bald abgerissen werden. So zumindest fordern es Vertreter der Stadt und verweisen auf die sonst drohenden Sanierungskosten – und dann kämen ja noch die Auflagen der Denkmalpflege dazu … Denn der Landschaftsverband Westfalen-Lippe stufte das Kultur- und Verwaltungszentrum, so der offizielle Titel, bereits 2016 in einem Gutachten als Denkmal ein. Der Komplex besticht nicht nur durch seine zeittypische Wabenstruktur, die gut erhaltene Originalausstattung und die damals ökologisch innovative Wärmepumpentechnik – die Baustruktur integriert und überbrückt auch noch höchst charmant den angrenzenden Flusslauf.
Doch die Zeichen stehen auf Konflikt – den müsste im Ernstfall das Landesbaumisnisterium als Oberste Denkmalbehörde entscheiden und ggf. den Schutzstatus wieder aufheben. In einem offenen Brief will sich daher die Initiative Ruhrmoderne an die Ministerin, die kommunalen Entschiedungsträger und an die Bürgerschaft wenden, um für den Erhalt und eine denkmalgerechte Sanierung zu werben. Noch können Sie – gemeinsam mit vielen Fachleuten aus Architektur, Kunstgeschichte, Denkmalpflege, Städtebau, Regional- und Wirtschaftsgeschichte – online unterzeichnen. Der Brief soll zu Jahresbeginn überreicht werden. (kb, 14.12.18)