“100 Jahre später geboren wäre Otto Wagner wohl zu einem der ersten Architekten mit einem kreativ gestalteten Webauftritt geworden und als Pionier der Social-Media-Kommunikation in die Geschichte eingegangen” – so fassen Monika Faber (Photoinstitut BonartesWalter Moser, Albertina) und Walter Moser (Fotosammlung der Albertina, Wien) die Aussage einer frisch erschienenen Publikation zusammen. Andreas Nierhaus – Kunsthistoriker und Kurator in der Architektursammlung des Wien Museums – analysiert darin die Bildstrategien eines Vorreiters der Moderne.

Als Grundlage dienen 80 Architekturaufnahmen aus dem Nachlass Otto Wagners (1841–1918), die erst jüngst der Forschung zugänglich gemacht wurden. Erstmals umreißt Nierhaus, was im Rückblick mehr als Sinn macht: Ein radikaler Erneuerer der Baukunst bedient sich einer radikal neuen Bildtechnik. Wagner nutzte private Aufnahmen, ungewöhnliche Perspektiven und Ausschnitte. Dabei war er sich, so Nierhaus, der Vorzüge der Fotografie – gegenüber der seinerzeit unter Architekten üblichen Zeichnungen und Modelle – sehr wohl bewusst. (kb, 18.9.20)

Nierhaus, Andreas, Ein Architekt als Medienstratege. Otto Wagner und die Fotografie (Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich 19), Fotohof-Editionen, Salzburg 2020, französische Broschur, 180 Seiten, 178 Schwarz-Weiß- und Farbabbildungen, 21×21,5 cm, ISBN: 978-3-902993-90-8.

Titelmotiv: Wien, Miethaus Köstlergasse 1 (Linke Wienzeile 38), Ansicht vom Gerüst des Hauses Linke Wienzeile 40, 1899, Silbergelatinepapier, 23,9 × 18,2 cm (Bild: © Privatbesitz; Courtesy Photoinstitut Bonartes, Wien; Bild für diesen Post gereiht)

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