“Das Parlamentstheater um den City-Hof”, so titelte “Die Welt” schon am 9. Februar zur aktuellen Debatte um den geplanten Abriss des Hamburger Hochhausensembles, das der Architekt Rudolf Klophaus 1956 gestaltete. Denn schon in der kommenden Woche geht die Diskussion in eine weitere öffentliche Runde: Am 1. März 2016 findet um 17.00 Uhr im Haus der Patriotischen Gesellschaft (Trostbrücke 6, 20457 Hamburg) eine öffentliche Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Gegenstand ist das umstrittene Gebotsverfahren “Quartier am Klosterwall”, das auch über das Schicksal des Cityhofs entschieden zu haben scheint.

Doch vor der möglichen Einleitung des Veräußerungsverfahrens am 31. März sollen sich die zuständigen Ausschüsse mit dem Vorgang befassen. So werden am 1. März Sachverständige angehört: Prof. Dr. Ing. h. c. Volkwin Marg, gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg; Dr. Jürgen Tietz, Berlin; Frank Pieter Hesse, Hamburg; Prof. Berthold Burckhardt, Braunschweig sowie Prof. Dr. Hermann Hipp, Hamburg. Auf diese Sitzung soll am 23. März eine Senatsanhörung zum Thema folgen. Wer sich überzeugen möchte, ob diese Sitzungen mehr der Schau als dem Thema dienen, kann sich als Zuschauer selbst von der Hamburger Diskussionskultur überzeugen. (kb, 28.2.16)

In ersten Pressereaktionen auf die Anhörung vom 1. März scheint sich Widerstand gegen den geplanten Verkauf des Cityhof-Ensembles abzuzeichnen. So habe, berichtet der NDR, der Hamburger Architekt Volkwin Marg dem Senat vorgeworfen: Das Denkmalschutzgesetz ermögliche den für den Cityhof vorgesehenen Weg  nur im Fall von Unwirtschaftlichkeit – was Marg mit seinem Sanierungskonzept als widerlegt betrachtet. Berthold Burckhardt vom Internationalen Denkmalrat ICOMOS sehe “mit dem geplanten Abriss eines Denkmals in der Pufferzone” des jüngst von der UNESCO geadelten Kontorhausviertels den jungen Welterbestatus gefährdet. Dem habe der Kunsthistoriker Hermann Hipp von der Universität Hamburg widersprochen: Die Cityhof-Häuser seien überschätzt, “langweilig und schlecht gedacht”. Doch während Hipp sich, angesichts der aus seiner Sicht mangelnden Qualität der Neubauentwürfe, für ein neues Bieterverfahren stark machte, zeigte sich Günter Wilkens vom Architektenbüro APB zufrieden mit den vorliegenden Neubauplanungen. Sollte die Hamburger Bürgerschaft am 31. März 2016 endgültig dem Verkauf (und damit indirekt dem Abriss) zustimmen, sei, so der NDR, mit dem Abriss des Ensembles nicht vor 2018 zu rechnen. (kb, 2.3.16)

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